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Zauber des verschwundenen Podskalí

Tradition der Flößerei

Gehen Sie an Bord des Dampfschiffs und lassen Sie sich von der Stimmung der alten Zeiten hinreißen. „Ahoooooooooj“, hallt der alte, traditionelle Gruß der Flößer weit über die Moldau, und majestätische Flöße aus südböhmischem Holz schwimmen ungestört auf dem Fluss weiter. Von Vyšší Brod (Hohenfurth) bis nach Hamburg sind seit vielen Jahrhunderten Flöße aus gebundenem Holz über Prag geschifft, und bis heute können wir in Prag Spuren dieser hinreißenden Tradition finden. Die erste zuverlässige Erwähnung über das Flößen auf der Moldau stammt aus dem Jahre 1316, das letzte Floß lief am 12. 09. 1960 auf dem in Bau befindlichen Stausee Orlík (Orlik) ein. Die Prager Flößer bewohnten die altertümliche Fischersiedlung Podskalí, heute Výtoň, deshalb bürgerte sich die Bezeichnung „Podskaláci“ für sie ein. Die Siedlung Podskalí existierte bereits seit Ende des 12. Jahrhunderts und ihre Einwohner erwarben mit der Zeit das Monopolrecht auf den Handel mit Holz, der hierher über die Moldau geflößt wurde. Výtoň war eine altertümliche Institution, die die Maut aus dem Holz einzog, das über die Moldau zum Prager Markt geflößt wurde. Außer dem Holzhandel lebten die Podskaláci von der Arbeit als Flößer auf den Flößen und Schiffen, im Sommer förderten sie den Sand vom Flussboden und im Winter verdienten sie ihr Zubrot bei der Eisernte.
Von der Flößersiedlung Podskalí ist das einzigartige Zollamt in Podskalí in Výtoň „Podskalská celnice na Výtoni“ erhalten, das als Museum und Verein Vltavan dient, der einerseits zur Unterstützung der Flößer gegründet wurde, andererseits die Flößertraditionen bis heute wieder aufleben lässt. Besuchen Sie das Museum der Hauptstadt Prag und die Ausstellung Zaniklé Podskalí – vory a lodě na Vltavě (Untergegangener Ortsteil Podskalí – Flöße und Schiffe auf der Moldau). Sie sehen ein treues Modell einer Zimmerflöße, Geräte, die die Flößer benutzten, und ein einzigartiges Paar ursprünglicher Ruder, die zufällig im Dachboden des Zollamtes bei dessen neuerlichen Rekonstruktion entdeckt wurden. In der Mitte des Raums steht das Modell von Podskalí, der alten Flößersiedlung, so wie sie um das Jahr 1870 aussah.
 

Tradition des Gütertransportes 

Der Fluss Moldau war in der Vergangenheit eine wichtige Verkehrsader. Hinter der Entstehung des internationalen Schifftransportes standen die Habsburger Herrscher, die die Schiffbarkeit der Flüsse unterstützten. Das erste Schiff, das mit österreichischem Salz beladen wurde, lief aus České Budějovice (Budweis) im Jahre 1550 in Prag ein. Der Gütertransport per Schiff auf der mittleren Moldau erlosch Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts infolge des Baus von Talsperren. Zwischen Prag und Mělník (Melnik) — im Unterschied zu der mittleren Moldau — blieb der Gütertransport per Schiff bis heute erhalten. Der Gütertransport erfolgte auf hölzernen Frachtschiffen, den sog. „šífy“, die gegen den Strom von Pferden gezogen wurden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts setzte man zum Ziehen auch Boote und Dampfschiffe ein. Später kamen motorangetriebene Schleppdampfer und Frachtschiffe hinzu.

Eisernte
Eine traditionelle Weise der Bestreitung des Unterhaltes, die für die Beschaffung des Natureises unerlässlich war, mit dem nicht nur Bier gekühlt, sondern auch Lebensmittel gelagert wurden. In Prag ernteten die Eissäger das Eis direkt aus der zugefrorenen Moldau und lagerten es in Vorratsgruben. Die Eissäger waren im Sommerzeitraum gewöhnlich gleichzeitig auch Flößer. Später gründeten Prager Gastwirte und Restaurateure die Handelsgesellschaft Akciové ledárny, die in den Jahren 1909 bis 1911 das Areal des Eiswerks Branické ledárny erbaute. Das Eis wurde hier das ganze Jahr gelagert und während des Jahres wurde es auf schweren Pferdewagen in einzelne Gasstätten in Prag und seine Umgebung geliefert. Der ursprüngliche Betrieb der Eiswerke wurde im Jahre 1954 im Zusammenhang mit dem Aufbau der Moldauer Wasserkaskade beendet, die faktisch verursachte, dass die Moldau heutzutage überhaupt nicht zufriert.

Schließen Sie Ihre Augen und lassen Sie sich in die Zeiten entführen, als auf der Moldau Scharen von Flößen schwammen und man im Winter aus der Moldau das Eis für die Bierkühlung ausschlug, und erleben Sie Prags einzigartigen Zauber.

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